Patronatsfest war so gut besucht wie selten
Dank an ehemaligen Mellener Pfarrgemeinderat für die geleistete Arbeit
WP 08.12.2009 / Lokalausgabe
So gut gefüllt war das Pfarrheim in Mellen beim Patronatsfest der Heiligen Barbara schon lange nicht mehr. Ob es daran lag, dass das Fest erstmalig durch den neuen Pfarrer Andreas Schulte begleitet wurde, der sich über ein erstes Kennenlernen mit den Gemeindegliedern in Mellen freute? Oder an dem ehemaligen Pfarrgemeinderat, dem es galt, noch einmal im Namen aller für die geleistete Arbeit zu danken? Es gab viele Gründe dabei zu sein, allen voran natürlich die Schutzpatronin der Gemeinde, deren Leben Pfarrer Andreas Schulte im Rahmen einer feierlichen Heiligen Messe noch einmal in Erinnerung rief.
Traditionell hatten die Kinder, die im kommenden Jahr die Erstkommunion empfangen werden, zum Gedenken an die Heilige Barbara wieder Kirschzweige geschnitten, die gesegnet und anschließend an die Gottesdienstbesucher verteilt wurden. Musikalisch gestaltet wurde die Messe in diesem Jahr durch den Männergesangverein „Eintracht" Mellen, der auch bei der Feierstunde im Pfarrheim noch ein kleines Konzert gab. Ebenso wie die Kommunionkinder, die es sich nicht nehmen ließen, die Gäste mit zwei Adventsliedern zu erfreuen.
„Die Patronatsfeier ist ein guter Rahmen, auch denen zu danken, die sich in all den Jahren eingebracht haben", so Schulte, der den ehemaligen Pfarrgemeinderatsmitgliedern quasi als erste Amtshandlung für ihr Engagement dankte, verbunden mit dem Wunsch, dass sie auch weiterhin VIPs bleiben und für Dinge, die im Laufe des Jahres anstehen, zur Verfügung stehen. Gemeint sind Heidi Neuhaus (8 Jahre im PGR), Heike Dittrich (10 Jahre), Andrea Mertens (4 Jahre), Sylvia Rumland (4 Jahre) sowie Ina Voss (4 Jahre).
Eine ihrer Aufgaben war die Bewirtung der Gäste des Patronatsfestes. Nach der Auflösung des Pfarrgemeinderates haben diese Aufgabe jetzt die Mütter der baldigen Kommunionkinder übernommen. Während der Patronatsfeier im Mellener Pfarrheim wurde auch den ehemaligen Pfarrgemeinderatsmitgliedern für ihr Engagement gedankt.
Dank der Mellener Vereine an Josef Rüth
Neuer Ortsvorsteher Christoph Rüth eröffnet den Martinsmarkt
09.11.2009 / Lokalausgabe
Ein kräftiger Händedruck für den neuen Mellener Ortsvorsteher Christoph Rüth von seinem Vorgänger. Zuvor hatte Reinhard Schmidt die Verdienste Josef Rüths hervorgehoben.
Als er vor zehn Jahren das Amt übernahm, wollte Josef Rüth allenfalls für fünf Jahre Ortsvorsteher bleiben. Schließlich verdoppelte sich diese Zeit, bevor er nun, vor der Kulisse des Mellener Martinsmarktes, sein Amt in die Hände seines Sohnes Christoph Rüth legte.
Für die vergangenen zehn Jahre sagte Josef Rüth allen Weggefährten Dank, auch für die Unterstützung bei der Aktion „Unser Dorf hat Zukunft". Diese Unterstützung erhoffte er nun auch für seinen Nachfolger, der im Rat einstimmig zum Mellener Ortsvorsteher gewählt worden war.
Erste Amtshandlung des neuen Ortsvorstehers war die offizielle Eröffnung des 14. Mellener Martinsmarktes, an dem wieder zahlreiche Aussteller teilnahmen. „Gutes bewahren und Neues wagen", dieses Motto will der neue Ortsvorsteher verwirklichen. „Alles, was in meinen Möglichkeiten steht, will ich tun für ein attraktives Dorfleben."
Doch ohne ein zusätzliches „Danke schön" wollten die Mellener Vereine den scheidenden Ortsvorsteher Josef Rüth nicht ziehen lassen. Diese Aufgabe übernahm Reinhard Schmidt, der auch den Dank der Stadt Balve übermittelte. Er stellte heraus, mit wie viel Herzblut und Engagement Josef Rüth in den vergangenen zehn Jahren seine Aufgaben wahrnahm. Mit Geduld und Beharrlichkeit habe er sich für Mellen auf vielen Feldern eingesetzt, so dass jetzt überall die Handschrift Josef Rüths zu erkennen sei. „Der Name Josef Rüth ist untrennbar mit Mellen verbunden."
Ausdrücklich erinnerte Reinhard Schmidt an die Gestaltung der Dorffahne, an den Maibaum und noch einmal an die Aktion „Unser Dorf hat Zukunft". Mit der Planung einer Hackschnitzelanlage, die sich schließlich nicht verwirklichen ließ, sei Josef Rüth seiner Zeit voraus gewesen. Auch die 775-Jahr-Feier und die Erstellung der Ortschronik ließ Reinhard Schmidt nicht unerwähnt. „Du hast das Haus gut bestellt", rief er Josef Rüth zu, der gestern auch seinen 77. Geburtstag feierte.
Den Dank der Kirche überbrachte gestern Diakon Josef Hültenschmidt. Auch er stellte die gute Zusammenarbeit in den letzten Jahren heraus.
Strahlende Herbstsonne und ein tolles Angebot
Mellener Organisatoren sind mit ihrem Martinsmarkt sehr zufrieden — Überraschend viele Besucher fanden sich diesmal im Dorf ein
Wer gestern die langen Autoschlangen in und an den Zufahrten des Golddorfes gesehen hat, dem war sofort klar: Der 14. Martinsmarkt ist gut besucht.Und wer dann nach längerem Suchen schließlich auch noch das Glück hatte, eine der wenigen Parklücken zu ergattern und die ersten Stände des Marktes erreichte, der war sich sicher: „Ich habe mich nicht getäuscht". Kein Wunder, dass Organisatorin Marga Drees über den riesigen Zulauf sichtlich erfreut war: „Wir sind ganz super zufrieden." Denn obwohl es in diesem Jahr nur 40 statt 50 Stände waren, hatte die Besucherzahl im Vergleich zum Vorjahr noch einmal kräftig zugenommen. Ob es am guten Wetter lag, am vielfältigen Angebot oder der gemütlichen Atmosphäre? Wahrscheinlich ist es das Gesamtkonzept, dass wieder zahlreiche Besucher nach Mellen lockte. Scharenweise wanderten die Gäste um die Mittagszeit aus Balve in Richtung Mellen. Was des einen Freud, ist des anderen Leid, denn die Schlangen an den Essensständen waren mitunter recht lang. Lediglich auf die Martinsbrezeln musste gestern Nachmittag niemand warten, die gab es nämlich in gewohnter Manier für alle Kinder — und das ganz umsonst. Ebenso wenig fehlten gestern die liebevollen Handarbeiten, die sich der Jahreszeit entsprechend natürlich schon am Advent orientierten. Die Frage, ob der Martinsmarkt zukünftig nur noch alle zwei Jahre stattfindet, hat sich seit gestern jedenfalls erübrigt. Stattdessen will das Organisationsteam um Marga Dress zum 15. Markt im kommenden Jahr noch einen drauf legen. Beraten wird dies aber noch ausführlich bei der Abrechnung im März. Sah es am Samstag noch so aus, als sollte der Martinsmarkt im Regen versinken, so strahlte am Sonntag zur Eröffnung die Herbstsonne. Kein Wunder, dass zahlreiche Besucher aus Balve und den Nachbarstädten ins Golddorf kamen
76 Torten schmeckten ausgezeichnet
Auch Erbsensuppe und die Reibeplätzchen waren völlig ausverkauft
Lehrerin aus Mellen half in Chile bei Reform des Bildungswesens
Lehrer aus Südamerika wollen Isabel Bongard nun ehren und arbeiten an ihrer Biografie
Von Wolfgang Simon
In Mellen mögen nur wenige Menschen etwas mit dem Namen Isabel Bongard anfangen können. In Chile jedoch ist die Frau aus dem Golddorf auch lange nach ihrem Tode noch eine Berühmtheit. Trug sie doch wesentlich dazu bei, die Lehrerausbildung in dem südamerikanischen Land aufzubauen.
Auf dem Gelände der Universidad de La Serena, eine Stadt im Norden der Hauptstadt Santiago, ist sogar ein Campus nach Isabel Bongard benannt, einer von vier Bereichen, in die die Hochschule eingeteilt ist. Dort bekam auch Adriana Alfonso-Wuertele ihre Ausbildung. Die Lehrerin aus Chile lernte später in Argentinien ihren deutschen Mann Dr. Werner Wuertele kennen und ging mit ihm nach Deutschland. Der Kontakt in die Heimat und zu den Studienkollegen riss aber nicht ab, und zum 50-jährigen Examensjubiläum im Jahr 2010 nahmen sich die ehemaligen Kollegen vor, das Leben und Wirken von Isabel Bongard näher zu untersuchen und eine Biographie zu verfassen.
Bekannt war, dass Isabel Bongard im Jahr 1884 in Chile ankam. Mit ihr reisten 13 weitere Lehrerinnen und acht Lehrer. Die Beziehungen zwischen Chile und Preußen waren damals sehr gut. Preußen hatte den unabhängigen Andenstaat schon sehr früh anerkannt und auch Militärberater ins Land an der Pazifikküste geschickt. Als die chilenische Regierung nun das Schulsystem reformieren wollte, suchte sie Lehrer in Preußen, und Isabel war eine von denen, die diesem Aufruf folgten. Über Bordeaux verließ sie Europa, kam schließlich nach Santiago und arbeitete als Schuldirektorin in der Stadt La Serena. 1898 wurde sie nach Iquique versetzt, heute eine wichtige Handelsstadt mit 216 000 Einwohnern. 1908 kehrte sie nach La Serena zurück und arbeitete bis 1927, also bis zu ihrem 77. Lebensjahr weiter im Schuldienst. Ein Jahr später verstarb sie. Den Kontakt in die alte Heimat ließ sie nie abreißen, war auch noch in Mellen zu Besuch.
Adriana Alfonso-Wuertele übernahm es mit ihrem Mann, die deutschen Wurzeln Isabel Bongards zu erforschen und stellte schnell fest, dass dies keine leichte Aufgabe war. Lange verliefen ihre Recherchen im Sande. Zwar gab es bis zum Jahr 1960 noch Kontakte zwischen den deutschen und den chilenischen Bongards, den Nachkommen Isabels, doch dann riss der Kontakt völlig ab. Adriana Alfonso suchte in den Archiven in Berlin, Münster und Arnsberg, konnte aber keine Erfolge erzielen. Zwar gab es Spuren in den Kreis Arnsberg, zu diesem Zeitpunkt wusste sie noch nicht, dass Isabel Bongard aus Mellen stammte. Dann kam der Zufall zu Hilfe: Eine Kollegin in Chile hatte bei ihren Recherchen den Totenschein von Isabel Bongard entdeckt, auf dem Mellen als Geburtsort vermerkt war. Zu dieser Zeit, vor gerade einmal drei Wochen, fand das Paar die Boutique von Gundi Bongard in Soest bei einem Besuch in dieser Stadt, und Gundi Bongard stellte den Kontakt nach Mellen her. Und auf dem Hof Bongard an der Balver Straße stellte Adriana Alfonso-Wuertele schnell fest, dass sie auf eine Goldader gestoßen war. „Endlich haben wir den richtigen erwischt!", war ihr erster Ausruf am Telefon, als sie mit Herbert Bongard sprach.
Herbert Bongard konnte ihr alte Bücher und Fotografien von Isabel Bongard zeigen. Die Familie besaß nach Unterlagen, die Teile des Lebensweges von Isabel Bongard beleuchteten. Zwar klaffen immer noch Lücken, doch das Bild, das Adriana nun von der Auswanderin zeichnen kann, ist wesentlich genauer als noch vor wenigen Wochen.
Anscheinend hat Isabel Bongard in Mellen die Volksschule besucht, hat später, wahrscheinlich in Menden, das Abitur erworben und studierte in Köln oder Bonn. Dort scheint sie auch später gearbeitet zu haben, denn den Aufruf der chilenischen Regierung kann sie nur in einer größeren Stadt gesehen haben. In Bonn gab es damals Seminare für die Lehrerausbildung, das hat Adriana Alfonso-Wuertele herausgefunden.
Dominik Cordes ist der neue Schützenkönig der Schützenbruderschaft St. Hubertus Mellen
Wieder ein Cordes: 179 Schüsse fielen unter der Vogelstange in Mellen, dann stand der Nachfolger von Matthias Cordes fest. Seit 12.30 Uhr regiert nun Dominik Cordes die Mellener Schützenbruderschaft St. Hubertus. Zu seiner Königin wählte der neue König Melanie Paul. Unmittelbar nach dem Königsschuss fanden sich zahlreiche Gratulanten ein, um den neuen Majestäten alles Gute zu wünschen.