Mellen - ein Dorf im Sauerland

Ortsvorsteher kämpft für die Dorfjugend

Ortsvorsteher kämpft für die Dorfjugend

Balve, 10.02.2011, Stefan Scherer

 

Mellen. Das Angebot für Kinder und Jugendliche ist in den Dörfern außerhalb der Vereine – milde ausgedrückt – bescheiden. Mellen bildet da bis jetzt keine rühmliche Ausnahme. Ortsvorsteher Christoph Rüth hat sich allerdings auf die Fahnen geschrieben, für den Meller Nachwuchs aktiv zu werden und lud nun zur großen Besprechung ins Haus Rumland ein.

 

Unter den mehr als 30 Dorfbewohnern, die seinem Ruf folgten, waren zwar nur zwei Jugendliche, aber das erstes Fazit der Sondierungsgespräche fällt klar aus: Es tut sich etwas in Mellen. Auf der Agenda hat Rüth in diesem Zusammenhang auch die fast schon unendliche Geschichte der ramponierten Skaterbahn. „Reparatur oder Abriss?“, lautet die Frage, die seit Ewigkeiten diskutiert wird. Eine Antwort ist in Sicht. „Das Interesse lässt arg zu wünschen übrig. Wir werden einen Ortstermin machen, der als Ultimatum zählt. Kommen dann nicht mehr als vier, fünf Jugendliche, wird das Ding abgerissen. Es bringt doch nichts, Tausende Euros in ein Projekt zu investieren, das niemand will“, sagte Christoph Rüth.

Doch was wird aus den Geldern, die Spender nicht zuletzt für dieses Projekt beim Ortsvorsteher abgegeben haben? Idealer Weise fließen diese in Projekte, die in Mellen zukünftig für Kinder und Jugendliche veranstaltet werden. „Nach der Krabbelgruppe reißt hier alles ab. Es fehlt an einem Treffpunkt, an Möglichkeiten“, sagte Rüth, der dem sehr strukturiert und möglichst zügig Abhilfe schaffen will.

Dazu hatte er im Vorfeld des Treffens bereits Kontakt zu Friedhelm Teutenberg vom Jugendamt des Märkischen Kreises aufgenommen, der aus Lüdenscheid extra nach Mellen gekommen war. Er wird die Meller auf dem Weg zur besseren Jugendarbeit mit seiner Erfahrung aus 40 Dienstjahren begleiten. Der Rahmen ist bereits abgesteckt: Unkompliziert soll es laufen, die Kinder und Jugendlichen sollen möglichst einfach per SMS über die Aktionen informiert werden. Die ersten Projekte werden für die Mellener ab der fünften Klasse aufwärts stattfinden, später soll ein Angebot für die Jüngeren folgen. Christoph Rüth wird Schirmherr.

Jetzt geht’s allerdings ans Eingemachte, etliche Details sind abzuklären. Einiges kam im Haus Rumland bereits zur Sprache: Dürfen auch Kinder aus anderen Dörfern mitmachen? Offener Treff oder feste Termine? Wo können Projekte stattfinden? Fragen, die reichlich diskutiert wurden. Fest steht bislang, dass jeder Meller, der etwas mit der Dorfjugend machen möchte, das Projekt beim Ortsvorsteher anmeldet.

Friedhelm Teutenberg machte klar, was er für unerlässlich hält, damit aus der guten Absicht ein Erfolg wird: „Alle Generationen müssen an einem solch ehrgeizigen Ziel gemeinsam arbeiten. Aber lassen Sie den Kindern und Jugendlichen Platz, ihre eigenen Vorstellungen einzubringen. Die Akzeptanz beim Nachwuchs ist das Wichtigste. Die Erwachsenen sollten in erster Linie räumlich, finanziell und als Fahrer helfen.“

Weitere Details werden am Mittwoch, 16. Februar, ab 17 Uhr im Pfarrheim besprochen. Hierzu ist jeder, ob alt oder jung, eingeladen.

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