Mellen - ein Dorf im Sauerland

Boule-Bahn

In Mellen kann bald eine ruhige Kugel geworfen werden

WP vom 12.07.2014 von Alexander Bange

boulebahn

Die Boule-Bahn in Mellen nimmt Konturen an: Reinhard Schmidt, Theo Drees und Hugo Rickers (von links) arbeiten fleißig an der neuen Freizeitbahn. Foto: Alexander Bange

Der Star des Spiels ist etwa 700 Gramm schwer: Eine Kugel, die in Mellen bald Kultstatus erlangen könnte. Denn mit dem Bau der ersten Boule-Bahn im Stadtgebiet hofft die Dorfgemeinschaft, Jung und Alt anzusprechen und Mellen noch ein Stück weit moderner zu machen.

Boule ist kein Sport für Lautsprecher, sondern für diejenigen, die in freier Natur mal eine lockere Kugel schieben, genauer gesagt aus dem Handgelenk werfen wollen.

Mit ungestümem Draufloswerfen ist keinem geholfen. Beim Boule, das in Zweier- oder Dreierteams gespielt wird, sind vielmehr Technik und Taktik gefragt. Da gibt es „Leger", französisch „Pointeur", oder den „Trieur".

Er bevorzugt das „Schießen", versucht also, die besser zur Zielkugel, dem „Cochonnet" (Schweinchen), platzierten Kugeln des Gegners wegzutitschen. Ziel beim Boule ist es, viele eigene Kugeln oder Teamkugeln möglichst nahe am Schweinchen zu platzieren.

Bis September soll die Boule-Bahn in Mellen eröffnet sein, und „Schweinchen" und ein Satz Eisenkugeln direkt an dem Platz vor dem Dorfteich in Mellen ausgelegt werden. Teurere Exemplare, berichtet Dorfsprecher Reinhard Schmidt, könnten in Zukunft auch in dem Landmarkt von Björn Freiburg in Mellen ausgeliehen werden. „Außerdem überlegen wir, eine Schautafel mit den Spielregeln anzubringen", sagt Schmidt. Denn obwohl der Freizeitsport in Deutschland immer beliebter wird – in Frankreich heißt er wettkampfmäßig Pétanque – soll natürlich auch dem Anfänger eine Anleitung gegeben werden. Knapp 700 Euro kostet der Spaß an Materialkosten, die aus der Dorfkasse finanziert werden.

Gut angelegtes Geld, glaubt Reinhard Schmidt. „Wir hoffen, mit dem Bau der Boule-Bahn noch mehr Menschen nach Mellen zu locken. Wanderer, Fahrradfahrer, aber auch Leute aus dem gesamten Stadtgebiet", sagt der Dorfsprecher. „Das ist eine Sportanlage für alle Altersklassen, die jeden, der mag, beschäftigen kann." Beschäftigt waren auch die fleißigen Helfer der Mellener Dorfgemeinschaft. Hubertus Prumbaum kümmerte sich um die Erdarbeiten. Schotter und Sand sind bereits aufgebracht, bald kann eine flotte Kugel geworfen werden.

Keine große Verletzungsgefahr

Warum eine Boule-Bahn? „Die Idee ist uns im Vorfeld der Dorfbegehung zu Unser Dorf hat Zukunft gekommen", berichtet Reinhard Schmidt und erzählt weiter: „Die Zukunft in Mellen soll weiterhin lebenswert bleiben. Da steht uns eine Boule-Bahn gut zu Gesicht, denn sie spricht alle Altersgruppen an, und der Sport birgt keine große Verletzungsgefahr." Das war bei der Skaterbahn, die an selber Stelle um die Jahrtausendwende in Mellen gebaut worden war, anders. Sie ist ohnehin seit drei Jahren nicht mehr in Betrieb. Schmidt: „Skaten ist nicht mehr in. Der Bedarf für eine Skaterbahn war nicht mehr da."

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