„Martinsmarkt überschaubar und familiär“
WP vom 12.10.2016 von Alexander Bange Foto: Richard Elmerhaus
Mellen. 1996: Der Stadt Balve droht ein Defizit von 2 870 000 Mark (!) und der Fachhandel diskutiert über die Umgestaltung der Hauptstraße.
Ein Blick in das Archiv lohnt. Als die WP noch in Schwarz-Weiß erschienen ist, hat der Ortsteil Mellen auch seinen ersten Martinsmarkt veranstaltet – am Sonntag, 10. November 1996. „Tausend Gäste beim Martinsmarkt in Mellen“ lautet der Titel unserer Berichterstattung. Unter den ausrichtenden Meller Vereinen ist damals noch die Leprahilfe.
Die gibt es schon lange nicht mehr, den Martinsmarkt dagegen schon. Er hat nichts von seiner Faszination verloren, ist „klein, aber fein“, wie die Organisatoren gerne sagen. Was ist das Geheimnis des Martinsmarktes, der fast immer doppelt so viele Besucher lockt, wie es Einwohner in Mellen (etwa 590) gibt. „Eine große Rolle spielt das Wetter“, sagt Otmar Hermanns.
Schneller Blick ins Archiv: Das Wetter war 1996 bescheiden, aber wenigstens lange Zeit trocken. Da muss es mehr geben? „Der Martinsmarkt ist überschaubar und familiär. Er ist kein reiner Straßenmarkt, sondern ermöglicht das Flanieren an Bauernhöfen und Scheunen. Und der Termin ist gut. Er fällt nicht in die Adventszeit.“ Die 21. Auflage findet am Sonntag, 6. November, in Mellen statt und dauert bis 18 Uhr.
Attraktive Stände
Ein weiteres Plus laut Otmar Hermanns: „Die Stände sind attraktiv.“ Etwa 40 an der Zahl sind im Golddorf auf gerade einmal etwa 300 Metern verteilt, aber einladend und besucherfreundlich. Vor allem, seit dem die Meller mehr auf Kreativität und Handwerk setzen. Die Aussteller aus dem Märkischen Kreis und dem Hochsauerland würden Jahr für Jahr gerne wiederkommen.
Was ist neu? Ein Gewürzwaren- und Teestand, ein Seifenhersteller mit Live-Demonstration und „aus Alt macht Neu“ – da werden vermeintlich unbrauchbare Gegenstände wieder reaktiviert. Neu sind auch Bianca und Christian Bücker, die sich dem Organisationsteam mit Otmar Hermanns, Marga Drees, Ulrich Gödde, Frank Schulte und Elmar Kleine angeschlossen haben. Feste Zeiten gibt es ab sofort für die Musiker des Tambourkorps Eisborn (ab 12.30 Uhr) und den Kinderchor der Grundschule Balve (ab 14 Uhr). Sankt Martin kommt um 15.30 Uhr zu Besuch, um Brezeln zu verteilen.
Bürgerbus ab Balve, nicht ab Beckum
Auch in diesem Jahr fährt kostenlos der Bürgerbus, der voraussichtlich ab 11.30 Uhr alle 30 Minuten ab Parkplatz Padberg und Gaststätte Scheele unterwegs ist und vom Homert-Parkplatz in Mellen zurückfährt. Ein Bürgerbus ab Beckum zum Martinsmarkt war dagegen nicht möglich. „Dann könnten wir den Rhythmus nicht einhalten. Der Zeitaufwand wäre zu groß“, sagt Otmar Hermanns.