Mellen - ein Dorf im Sauerland

Zeit drängt für erfolgreichen Landeswettbewerb

WP vom 22.02.2025 von Alexander Lück, Fotot WP Tobias Schürmann

Die etwas Älteren aus Mellen erinnern sich noch gerne zurück: 1991 hat das Dorf den Landeswettbewerb - damals noch unter dem Motto „Unser Dorf soll schöner werden“ - gewonnen, kurz danach ging es zur Auszeichnung in die damals frisch wiedervereinigte Bundeshauptstadt. Das ist nun wieder das Ziel, diese Stimmungslage wurde am Donnerstag bei der ersten Dorfversammlung in 2025 deutlich. „Wir wollen alle nach Berlin“, betonten mehrere Wortbeiträge. Doch für den ehrgeizigen Plan drängt die Zeit.

Voraussetzungen ändern sich

„Dafür treten wir an“, unterstrich auch Siggi Drees voller Selbstvertrauen, die in Vertretung des erkrankten Ortsvorstehers Daniel Schulze Tertilt durch den Abend mit seinen gut 20 Teilnehmern im Mellener Landmarkt führte. Mit dem Kreiswettbewerb, den Mellen 2024 in seiner Kategorie gewonnen hat, und der zuständigen Jury gibt es ja reichlich Erfahrung. Aber: „Die Kriterien sind nun etwas anders,“ erklärte Siggi Drees. „Eine Mappe zur Präsentation wie beim Kreiswettbewerb möchte man hier nicht mehr.“ Was weiter bleibt, ist die 90-minütige Präsentation bei einem Gang durch das Dorf. Neu ist ein fünfseitiger Fragebogen mit allerlei Angaben, mit Projekten, die schon umgesetzt wurden, über Förderprogramme, die man in Anspruch genommen hat und einiges mehr. Wichtig: Nicht nur fertige Projekte sollen dargestellt werden, sondern auch Planungen oder Dinge, bei denen das Dorf gerade mittendrin steckt. Das berichtete Christoph Rüth, der zusammen mit Drees und Wilfried Köster kürzlich die Auftaktveranstaltung zum Landeswettbewerb im Haus Düsse in Bad Sassendorf besuchte. Dort konnte die Mellener Abordnung neue Kontakte knüpfen, und nützliche Informationen erhalten . „Es gab ein schönes Rahmenprogramm. Und das Essen war auch gut“, berichtete Wilfried Köster augenzwinkernd.
Nun drängt die Zeit. Erst vergangene Woche war der genannte Fragebogen in der Post. Mitte März muss er schon abgeschickt werden, dann endet die Anmeldefrist. Wie genau der Bogen ausgefüllt wird, wie viel Platz die Vorbereitungsgruppe für ihre Schilderungen hat, muss noch erfragt werden. Ein wenig freien Text darf man auch noch einreichen. Klar ist aber, dass bei diesem Wettbewerb der schriftliche Teil etwas formalisierter und vergleichbarer für alle teilnehmenden Orte ist. Da war Mellen mit der eigenen Mappe etwas freier. Um an diesen Dokumenten zu arbeiten und noch weitere Ideen zu sammeln, sind alle Interessierten für kommenden Donnerstag, 28. Februar, zu einem Austausch um 19.30 Uhr in den Landmarkt eingeladen. Auch wenn mancher an diesem Tag vielleicht Weiberfastnacht feiert: Das Treffen ist wichtig, weil die Zeit so langsam drängt, erklärt Siggi Drees. Und wer nicht kann, sich aber einbringen möchte, kann sich natürlich an das Team wenden.

Hoher Besuch mitten im Sommer

Ein Herzstück im Wettbewerb wird aber weiter die Präsentation vor Ort für die etwa 15-köpfige Jury sein. Termin dafür ist Donnerstag, 10. Juli, am Nachmittag. Als Abschluss der Reise durch Westfalen kommt die Jury nach Mellen, bevor es nach den Sommerferien im Rheinland weitergeht. 33 Dörfer stellen sich insgesamt. 90 Minuten müssen dabei eingehalten werden.
Es gibt schon Ideen für die Route und Haltepunkte, die Christoph Rüth vorstellte: mit einem Planwagen könnte die Jury hoch zur Vogelstange gefahren werden, wo sich direkt der Babywald befindet und nicht nur der Ausblick auf das Dorf, sondern auch auf Wanderwege oder das Leuchtturmprojekt Photovoltaikanlage bietet . Weitere mögliche Stationen: Dorfplatz, Generationenpark oder das neue Feuerwehrhaus. Denn gerade bei der wichtigen Frage, welche Ideen in den vergangenen fünf Jahren in konkrete Projekte umgesetzt werden konnten, könne Mellen ganz viel bieten. Neben den genannten Bauten auch Gemeinschaftsleben mit den Adventsfenstern oder der Zusammenschluss im Heimatforum.
Vier Säulen müssen für eine positive Bewertung der Jury beackert werden: Natur und Umwelt sowie Baudenkmäler, das Sozialleben im Ort, Vereinslandschaft und der Tourismus. Wichtig, so das Vorbereitungsteam, sei dieses Mal auch die Vernetzung in die benachbarten Teile von Balve, in den Kreis - und auch darüber hinaus. „Da müssen wir noch was tun“, weiß Drees. Und appelliert auch an Stadt und MK, für Unterstützung zu sorgen, denn schließlich vertrete Mellen ja nun alle hier.
Ganz wichtig, das wurde auch in den Rückmeldungen vom Kreiswettbewerb klar: Der Rückhalt im Dorf muss groß sein, so viele Menschen wie möglich sollen die Jury empfangen . Aber nicht alle können aufgrund des engen Zeitplans auch eingebunden werden. Ein Beispiel von Christoph Rüth: „Ein Chor kann an der Straße stehen und singen, wenn die Jury vorbeigeht. Mehr geht aber nicht.“ Der Wettbewerb könne außerdem Motor für neue Projekte sein. Ein Wald- und Naturlehrpfad ist ja sowieso geplant. Mit der Aussicht auf den Bundeswettbewerb lasse sich Unterstützung, auch finanzielle, besser generieren, hofft Siggi Drees. Neben einer guten inhaltlichen Präsentation ist ihr Ziel: „Wir müssen emotionale Momente schaffen, an die man sich gut erinnert.“

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