Mellen. Wasser ist so selbstverständlich und alltäglich, dass sich kaum jemand wirklich Gedanken darüber macht, wenn er morgens den Hahn aufdreht. Dabei steckt hinter der Wasserversorgung viel Arbeit und ehrenamtliches Engagement, das es zu würdigen gilt. Eine Möglichkeit dazu bot am Wochenende das 75-jährige Jubiläum des Wasserbeschaffungsverbandes Mellen in der St.-Hubertus-Schützenhalle.

Stabwechsel: Der Verbandsvorsitzende Josef Rüth übergibt die Verantwortung an seinen Stellvertreter Heinrich Drees. Mit dabei seine Ehefrau Waltraud Rüth.Foto: Claudia Heinemann

Namhafte Vertreter aus Politik, Verwaltung, der Unteren Wasserbehörde sowie die benachbarten Ortsvorsteher, Vereine und Kooperations-Unternehmen kamen in das Golddorf, um die Leistungen des WBVs zu würdigen, allen voran die Leistung von Josef Rüth, der seit 1969 zunächst als stellvertretender Verbandsvorsitzender und seit knapp 40 Jahren als Vorsitzender die Geschicke des Wasserbeschaffungsverbandes leitete. „Das ist eine einmalige Leistung im Märkischen Kreis", lobte Schirmherr und Landrat Thomas Gemke den unermüdlichen Einsatz von Rüth, der unter lang anhaltendem Applaus und sichtlich gerührt kurz darauf den Wachwechsel vollzog, und zwar mit seinem Stellvertreter Heinrich Drees.

Drees ist bereits seit 2005 im Amt des Stellvertreters und freut sich über seine neue Verantwortung, wie er betonte: „Was kann schöner sein, als Verbandsvorsitzender zu werden!? Alle unsere Grundstücke sind im Eigentum, die Eigenkapitalquote ist gut, und wir sind meilenweit von allen Grenzwerten entfernt..." Mit anderen Worten: Durch Mellens Leitungen fließt einwandfreies Wasser und das mittlerweile seit 20 Jahren zu einem konstant niedrigen Preis. „Möglich ist dies nur durch die Arbeit vieler ehrenamtlicher Mitglieder in Mellen", weiß Bürgermeister Hubertus Mühling, der den Dank und die Anerkennung im Namen der Stadt Balve überbrachte. „Sie kümmern sich von der Beprobung bis zur Wartung der Anlagen 365 Tage im Jahr für 620 Menschen um das Lebensmittel Nummer 1 und übernehmen damit eine hohe Verantwortung, die aller Ehren wert ist." Nur wenn Bürger für Bürger diese Aufgabe übernähmen, sei eine hohe Versorgungsqualität zu einem günstigen Preis garantiert. Einer Liberalisierung des Marktes sollte man seiner Meinung nach daher immer eine Absage erteilen.

Einen ganz persönlichen Dank richtete Mühling in diesem Zusammenhang an Josef Rüth. „Ihm gebührt für diese Lebensleistung hoher Respekt." Seiner sehr detaillierten aber liebenswerten Art sei es zu verdanken, dass der Wasserbeschaffungsverband so erfolgreich arbeitet. Und für alle, die sich mal in Ruhe über die Leistungen und die Geschichte des WBVs informieren möchten, hat Rüth gemeinsam mit Georg Drees und Grafiker Werner Ahrens eine Jubiläumschronik erstellt. „Darin sind auch viele Details, die noch nicht bekannt sind", verspricht Rüth, der sich erhofft, dass so mancher Bürger die Bemühungen der „Wassermänner" aus Mellen nach dem Lesen mit anderen Augen sehen wird.

Eingerahmt war die Jubiläumsfeier eingangs und zwischendurch durch den Männergesangverein „Eintracht" Mellen und der Hüttenband und abschließend durch eine Führung durch das Pumpenhaus.