Mellen - ein Dorf im Sauerland

Friseursalon wird Häschenschule

Kreative Einfälle

WP vom 31.03.2021 von Alexander Lück (Foto: Alexander Lück)

Mellener Künstlerin Ulla Dransfeld steckt Dorf mit kreativen Einfällen an. Solveig Flörke-Hepping stellt Schulbank und Schiefertafel. Weitere Ideen willkommen

Mellen Es ist ein Hingucker. Neudeutsch würde man sagen: ein Ei-Catcher, Pardon, Eye-Catcher. Zu diesem besonderen Schaufenster lohnen ein Osterspaziergang und ein ganz genauer Blick. Kreative Mellener haben hier die bekannte Häschenschule aufgebaut. Und es ist immer noch nicht zu spät, etwas dafür beizutragen.


„Hasenhans und Hasengretchen gehen lustig Pfot’ in Pfötchen...“ Diese Zeilen kennen bestimmt ganz viele Menschen, ob jung oder alt. In dem bald 100 Jahre alten Buch „Die Häschenschule“ von Albert Sixtus sitzen dann die beiden Langohren etwa in ihrer Bank und lernen, wie man Ostereier richtig anmalt. Und dieses wahrlich putzige Bild ist ab sofort auch in Mellen zu sehen, in dem alten, leerstehenden Friseursalon zwischen St.-Barbarakirche und Pfarrheim.
In der vergangenen, ja nun so ganz anderen Adventszeit, erstrahlten hier im Schaufenster wie auch an vielen anderen Stellen im Golddorf weihnachtliche Lichter, jeden Tag bis zum Heiligen Abends eins mehr. Anknüpfend an diese so gelungene und vielfach gelobte Aktion und immer noch damit konfrontiert, keine geselligen Zusammenkünfte ausrichten zu können, hatten einige kreative Köpfe gleich die nächste Idee für Ostern. Ulla Dransfeld ist eine von ihnen.
Und wie so viele Menschen ist fasziniert von der zeitlos schönen Geschichte und den farbenfrohen Bildern der „Häschenschule“. Also baute sie nach dem Vorbild des Bilderbuches Hasenhans und Hasengretchen nach.
Unter anderem aus Kissen, Pappmaché und Kleidung in Kindergröße. Und nun sitzen die beiden Hasen konzentriert an den Ostereiern mit einem Malkasten von Wasserfarben und Pinsel.
Die Schulbank und die kleine Schiefertafel stellte Solveig Flörke-Hepping für das österliche Fenster zur Verfügung. Der Hasenlehrer (der im Buch keinen Namen hat) mit seiner charakteristischen Brille, der aufmerksam seine Schützlinge bei der Arbeit beobachtet, wiederum ist ein Werk der künstlerisch so begabten Ulla Dransfeld.
Lebensgroß ist das Tier geworden, mit Aquarellfarben, Kreide und Kohlestift auf einer Sperrholzplatte. Ziemlich originalgetreu übrigens. „Ich finde, dass mir auch die Schuhe besonders gelungen sind“, grinst Ulla Dransfeld.
Die überaus liebevoll eingerichtete Mellener Häschenschule ist auf jeden Fall einen genaue Blick wert. Ob beim vor- oder österlichen Spaziergang in der Familie oder alleine, wo man natürlich alle Abstandsregeln zu anderen einhalten kann.
Das Fenster rechts daneben ist eine ziemlich bunte Gemeinschaftsarbeit. Hier haben schon viele Menschen, kleine wie große, eigene Ostereier gestaltet oder solche aus ihrem Bestand für die Zeit der Fenstergestaltung zur Verfügung gestellt.
Da ist zum Beispiel ein buntes Ei welches die Jahreszahl 1993 ausweist, also eine fast schon historische Dekoration. Andere kommen aus den Reihen der Mellener Krabbelgruppe. Es gibt gestaltete Gänse-, Straußen- oder Emueier. Letzteres ist (von Natur aus) ganz schwarz und damit auch ein besonderer Blickfang.

Jede Menge kleine Gags

Ebenso wie die kleinen Gags, auf die Ulla Dransfeld augenzwinkernd hinweist. Ein Ei nämlich hat von ihr das Gesicht und die unverkennbare Frisur eines bekannten Naturwissenschaftlers erhalten. Man kann ja mal suchen und herausfinden, wer gemeint ist.
Zuhause in ihrer privaten Sammlung gibt es dann auch noch ein Osterei in Gestalt des Virologen Christian Drosten, mit Schutzmaske natürlich.
„Es kommt dann eine Idee zur nächsten“, sagt die Mellenerin lachend über ihren Schaffensprozess. Übrigens sind in diesem Fenster auch nicht nur Eier zu sehen, also lohnt auch hier längeres Verweilen.
Ein genaues Enddatum gibt es noch nicht, aber natürlich wird die Häschenschule über das Osterfest hinaus zu sehen sein. Eine schöne Anregung übrigens für Bücherfans, gemeinsam mal wieder in den Klassiker hineinzugucken.

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