Mellen - Leader-Gewinner
WP vom 27.03.2021 von Jürgen Overkott (Foto: Björn Freiburg)
Balve. Die Sonne dürfte in Mellen derzeit etwas heller strahlen als andernorts. Mehrere Projekte im Golddorf erhalten Fördergeld aus dem Leader-Programm.
Die Spatzen pfiffen es von den Dächern: Früh schon machten Gerüchte die Runde, dass reichlich Fördermittel aus dem Leader-Topf der Europäischen Union nach Balve fließen würden. Seit Freitagmorgen gibt es Gewissheit. Das vielfältige Bürger-Engagement im Stadtgebiet wird belohnt.
19.567,44 Euro Fördergeld gehen nach Angaben von Regionalmanagerin Annika Kabbert nach Mellen. Die Summe kommt dem ehrenamtlichen Projekt des Tausendsassas Björn Freiburg „Mellener Steinoewen Backstoewe“ zu gute. Der lokale Leader-Verein will zur „Erhaltung eines historischen Steinofens als Kulturdenkmal und Belebung des Dorfes durch Backtage, Mehrgenerationentreffen und Feste rund um den Ofen“ beitragen. 20 Prozent der Kosten muss Björn Freiburg selbst stemmen. „Außerdem“, sagte er der Westfalenpost, „muss ich mich verpflichten, den Ofen zwölf Jahre lang instand zu halten.“
Der Babywald in Mellen wird ebenfalls finanziell unterstützt – mit 4.507,51 Euro. Am Balver Babywald werden verschiedene Schautafeln mit Infos zu Wald und Natur aufgestellt. Umweltbildung ist dabei ein wichtiges Ziel. Zudem soll eine neu errichtete Sitzgruppe zum Verweilen einladen und Ausflüglern eine Rastmöglichkeit bieten. Hinweise zu Wanderwegen werden ebenfalls installiert. Hinterm Projekt steht das Heimatforum Mellen.
Der gemischte Chor Melodie Mellen hat ein zukunftsweisendes Projekt vorbereitet. Dafür erhält er eine Finanzspritze in Höhe von 8.211,00 Euro. Worum geht’s? Gefördert wird ein Videoprojekt zur Darstellung zweier Chöre, ihrer Arbeit und der Geschichte. Durch gemeinsames Vorgehen wird Strahlkraft erhöht. Ziel ist auch eine Bündelung von Kompetenzen und das Hervorheben regionaler Besonderheiten mit Heimatbezug.
„Nach dem im Januar erfolgten Aufruf sind insgesamt 33 Vorhaben beim Regionalmanagement eingereicht worden“, freute sich Kabbert. Insgesamt 24 Vorhaben erhalten nun eine 80-Prozent-Förderung. Sie werden im Lauf des Jahres umgesetzt.
200.000 Euro beträgt das Gesamtbudget, das der „Bürger-Region Sorpesee“ zur Verfügung steht, um Projekte mit einem Volumen von bis zu 20.000 Euro zu fördern.
„Im Gegensatz zum Vorjahr geht die Förderung über reine investive Maßnahmen hinaus, was sich auch in der Vielfalt der Projekte widerspiegelt“, hob Kabbert hervor.
Mit großer Freude nahmen die Regionalmanagerinnen Leonie Loer und Annika Kabbert den regen Zulauf wahr: „Es ist schön zu sehen, dass die Leute nach vorne schauen, Pläne schmieden und Ideen haben, um ihr Dorf beziehungsweise ihren Verein zu stärken und der Region etwas Gutes zu tun.“
Die Entscheidung über die konkrete Förderung traf die Lokale Aktionsgruppe des Vereins Leader-sein bereits am Dienstag in ihrer Sitzung in der Hubertushalle in Sundern. Der Vorsitzende Thomas Gemke ist überzeugt, „dass wir mit der Kleinprojektförderung ein sinnvolles, unkompliziertes Instrument haben, welches bei uns wunderbar angenommen wird“.
Björn Freiburg jedenfalls war begeistert – und sicher nicht nur er.