Ortsvorsteher Daniel Schulze Tertilt informiert über Jury-Besuch im Rahmen des Dorfwettbewerbs. Zudem will Ort Teil des Projekts „Autonomes Fahren“ werden
WP vom 28.08.2021 von Alexander Lück (Foto: Alexander Lück)
Mellen Große Pläne in Mellen: Das Golddorf will Modellort für Mobilität der Zukunft werden. Aktuell aber freut man nun aber erstmal auf den Besuch der Juroren des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“.
Viel zu besprechen und zu planen für die Mellener Dorfversammlung, die nach langer Zeit nun endlich wieder stattfinden konnte. Ortsvorsteher Daniel Schulze Tertilt hatte mehrfach betont, wie wichtig ihm dieses Forum des Austausches sei.
Am Dienstag rückt die Jury des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ an. Sie wird eineinhalb Stunden durch Mellen geführt und mit allerlei Infos zu den zahlreichen Projekten der Dorfgemeinschaft versorgt. Das Ziel für den Wettbewerbs ist klar: an die Erfolge der Vergangenheit anknüpfen, etwa an das hervorragende Ergebnis von 2017. „Wir haben gute Vorarbeit geleistet und die Aussicht auf eine hohe Platzierung“, betonte Schulze Tertilt.
Eine achtköpfige Planungsgruppe rund um den Ortsvorsteher hat sich Gedanken gemacht und eine Präsentation mit mehreren Stationen ausgearbeitet, an der weitere Bürger beteiligt sein werden. Dazu ist das wichtigste an Mellen auch in einem Flyer zusammengefasst, den Johanna Rüth gestaltet hat. Solveig Flörke-Hepping drehte Videos, die per QR-Code ansteuerbar sind.
Mellenerinnen und Mellener dürfen der Jury corona-konform zeigen, wie wichtig ihnen das Ganze ist – ob sie nun an der Wegstrecke auf ihren Grundstücke stehen oder die Kommission an den einzelnen Stationen begrüßen.
Das zweite große Thema der Dorfversammlung ist noch weiter in die Zukunft gerichtet. Die Regionale 2025 in Südwestfalen ermöglicht die Förderung innovativer Projekte, nicht nur im Verkehrssektor. Aber genau in diesem Bereich werden die Mendener Stadtwerke aktiv, „Landmobil 2025“ heißt ihr Beitrag. Und Mellen möchte in diesem Rahmen Modelldorf werden. Daniel Schulze Tertilt: „Mein Gedanke war, dass wir vielleicht ein autonomes Fahrzeug zwischen Mellen und Balve fahren lassen können.“ Und an Stadtwerker Matthias Thelen gerichtet, fragte der Ortsvorsteher: „Wie realistisch ist das?“ Thelen: „Erstmal wird es viel Testbetrieb geben.“ Und noch davor müssten Strecken für autonomen Betrieb abgefahren und vermessen werden. Und da seien die Herausforderungen auf dem Land noch mal andere als in der Großstadt, durch den größeren Einfluss der Jahreszeiten etwa. Denn ein autonomes Fahrzeug dürfe ja nicht einfach stehen bleiben weil eine Schneedecke auf der Straße ist. Deshalb finden die Messfahrten auch rund ums Jahr statt.
Marco Voge verabschiedet
Matthias Thelen: „Voll autonom werden wir in den nächsten Jahren noch nicht fahren.“ Aber einen Weg dorthin, heute immer noch mit einem menschlichen, sogenannten Operator an Bord, der im Zweifelsfall eingreifen kann. „Wir müssen jetzt anfangen und die Vorarbeit leisten. Jahrzehnte wird es nicht mehr dauern“, so Thelen weiter. Die Anträge auf Förderung seien fertig. Als mögliches Modelldorf sei Mellen gut geeignet. „Wir suchen für die Regionale Orte mit sehr aktiver Dorfgemeinschaft.“
Einer, der sich dafür eingesetzt hat, wurde am Donnerstag verabschiedet: der ehemalige Ortsvorsteher Marco Voge. Er ist jetzt Landrat.