WP vom 24.05.2025 von Annett Albach und Sophie Pieper
Fotos: WDR
Meilen/Hamburg Die Mellener Journalistin Solveig Flörke hat den zweiten Platz beim Preis für Journalistinnen und Journalisten des Vereins „Andere Zeiten" belegt. Ausgezeichnet wurde ihre WDR-Dokumentation „Tod im Vereinsheim - Wie Vereine ums Überleben kämpfen", die im September letzten Jahres erschienen ist.
Ihr Beitrag beschäftigt sich mit Vereinen und ihrem Überleben. In „Tod im Vereinsheim" erkunden Solveig Flörke und Marko Rösseler die Gründe für den Mangel an ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern bei der Freiwilligen Feuerwehr, im Schwimmverein oder dem Männerchor und zeigen Wege auf, wie diese Lücke geschlossen werden kann. Die unabhängige Jury beeindruckten die Wärme und Sorgfalt der Dokumentation, die jedoch nichts beschönigt oder idealisiert.
Im Gespräch mit der Westfalenpost betont Solveig Flörke, wie viel ihr die Auszeichnung bedeutet: „Der Preis freut uns besonders, weil damit ein Thema ernst genommen wird, bei dem uns vorher öfter gesagt wurde, das sei doch alles gar nicht so schlimm." Umso größer war die Überraschung, tatsächlich ausgezeichnet zu werden: ,,Damit hatten wir wirklich nicht gerechnet- wir waren sehr überrascht."
Die Journalistin hat für den WDR-Film mehrere Monate recherchiert, Gruppen und Vereine aus Balve und insbesondere ihrer Heimat Meilen stehen im Mittelpunkt. Den Ausschlag gab ein Hilferuf von Rot-Weiß Meilen. Die Krise von RW Meilen war es auch schließlich, die der Journalistin Solveig Flörke den Anlass gab, mit der Recherche zu starten.
Nachdem zunächst kein neuer Vorsitzender beim Traditionsverein gefunden werden konnte, erklärte sich Björn Freiburg bereit, diesen Posten zu übernehmen. Der umtriebige Mellener spielt eine der, oder besser die Hauptrolle in der WDRStory, die Solveig Flörke zusammen mit Marko Rösseler gedreht hat.
Im Gespräch erwähnt Flörke auch die Reaktionen der Beteiligten auf ihren Erfolg: Einer der Protagonisten der Dokumentation habe ihr nach der Preisbekanntgabe gratuliert und sich für die angenehme, respektvolle Zusammenarbeit während der Dreharbeiten bedankt. Helmut Schäfer, 2. Vorsitzender von Melodie Meilen, der gemischte Chor, um den es in der Dokumentation ebenso geht, schreibt ihr weiter: „Die Arbeit am Film hat mir sehr viel Spaß gemacht."
Seit mehr als zwanzig Jahren verleiht der gemeinnützige und ökumenische Verein „Andere Zeiten" den mit 6000 Euro dotierten Preis an Journalistinnen und Journalisten, die sich den ethischen Fragen unserer Zeit stellen und Geschichten erzählen, die den Weg in eine verantwortungsvoll gestaltete Zukunft weisen, teilt der Verein anlässlich der Preisvergabe mit.
78 Einreichungen waren zum Thema „Ostern -Geschichten vom Aufstehen" eingegangen. ,,Die vielfältigen Beiträge aus Fernsehen, Radio, Print- und Onlinemedien zeigen, wo Hoffnung auch nach Tiefschlägen wachsen kann und wie Menschen sich gegenseitig dabei stärken. Die drei ausgezeichneten Geschichten erzählen von Neuanfängen und Ostermomenten mitten im Hier und Heute", sagt Chefredakteurin Iris Macke zur Auswahl der prämierten Beiträge.
Der erste Preis ging an David Krenz für seinen Beitrag „Der Herr der Ringe" im STERN, in dem er zeigt, wie ein Boxklub in Eisenhüttenstadt durch das Miteinander von Alteingesessenen und Geflüchteten wiederbelebt wurde. Den dritten Platz belegte Diana Laarz mit ihrer autobiografischen Geschichte ,,Was heißt schon, normal'?", erschienen im Magazin GEO.
Am 19. Juni erhalten die Preisträgerinnen und Preisträger ihre Auszeichnungen in Hamburg.