WP vom 26.06.2024 von Tobias Schürmann
Balve/Menden/Märkischer Kreis. Entscheidung gefallen: Beim Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ siegt Golddorf Mellen. Gute Nachrichten auch für Hüingsen und die Lürbke.
Die Entscheidung ist gefallen: Mellen ist Sieger des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ und wird den Märkischen Kreis im Jahr 2025 auf Landesebene vertreten. Wie die Organisatoren rund um Sieglinde Drees den Kreis-Titel wieder nach Balve geholt haben - und welche Besonderheiten die Jury letztendlich überzeugten.
Brütende Hitze. Die Luft flimmert in der Ferne über den schmalen Feldweg entlang der Freiflächen-PV-Anlage am Rande Mellens. Das Wetter zum Besuch der Bewertungskommission war wie gemalt für Sieglinde Drees und ihre Helferinnen und Helfer. Da fiel der Rundgang durchs Dorf gleich einfacher. Noch dazu hatten sich die Organisatoren das eine oder andere schattige Plätzchen ausgesucht. Kreisheimatpfleger sowie Jury-Vorsitzender Rolf Klostermann zeigte sich von der Szenerie in Mellen beeindruckt.
Von der PV-Anlage, über den Hof Drees, die Kirche, die Heimattafeln bis hin zum Generationenpark: Die Jury-Mitglieder hatten sich gut eineinhalb Stunden lang eifrig Notizen gemacht. Dabei wären die fast schon überflüssig gewesen. Denn Sieglinde „Siggi“ Drees, wäre kein Organisationstalent, wenn man nicht auch direkt die Nachbereitung des Rundgangs mitgedacht hätte. In gebundenen Ringordnern sind die einzelnen Stationen Mellens noch einmal im Detail vorgestellt. Zum Nachlesen, wenn man so will. „Es ist schwierig, alles in eineinhalb Stunden zu präsentieren“, erklärt Drees.
Wenn man - wie in Mellen - zudem ohnehin größere Pläne hat beim Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“, dann „muss man auch mal ein bisschen mehr machen“, sagt Sieglinde Drees mit einem Augenzwinkern. Ein Plan, der angesichts der Jury-Bewertung vollends aufgegangen ist. Mellen ist Kreis-Sieger.
Insgesamt sechs Dörfer und Ortsteile im Märkischen Kreis haben sich in diesem Jahr für den Kreiswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ herausgeputzt: Meinerzhagen-Valbert, Menden-Hüingsen (beide bis 3000 Einwohner), Frönsberg (Hemer), Balve-Mellen (beide bis 1000 Einwohner) sowie Iserlohn-Hemberg (Siedlergemeinschaft) und Menden-Lürbke (beide bis 500 Einwohner). An zwei Tagen war die Bewertungskommission – bestehend aus LWL-Vertretern, Politikern der Kreistagsfraktionen sowie Mitarbeitern der Kreisverwaltung – im Kreisgebiet unterwegs, um zu sehen, wie die Dörfer und Ortsteile unter anderem in Bezug auf die Infrastruktur, auf das Gemeinschaftsleben und die Dorfgestaltung aufgestellt sind.
Im Ständesaal des Kreishauses in Altena fiel am Dienstagnachmittag dann die mit Spannung erwartete Entscheidung: Mellen ist Sieger und wird den Kreis damit beim Landeswettbewerb im Jahr 2025 vertreten.
Alle sechs Ortsteile hinterlassen sehr guten Eindruck
„Mellen hat die Kriterien des Dorfwettbewerbes herausragend präsentiert und erfüllt. Durch das Engagement vor Ort wurde die Kommission vollends überzeugt“, berichtet Kreisheimatpfleger Rolf Klostermann als Vorsitzender der Bewertungskommission im Nachgang. Dabei hinterließen alle sechs Ortsteile inen sehr guten Eindruck bei der Jury. Und: Der positive Trend in den teilnehmenden Dörfern hat sich einmal mehr fortgesetzt. „Großes Kompliment an die Menschen vor Ort: Sie leisten tolle ehrenamtliche Arbeit, um die Heimat noch moderner, noch schöner und lebenswerter zu gestalten. Hier wird aktiv die Zukunftsperspektive verbessert, der ländliche Raum nachhaltig gestaltet und die dörfliche Identität gestärkt. Überall, wo wir waren, herrscht ein ausgeprägtes Wir-Gefühl und ein sehr guter dörflicher Zusammenhalt“, sagt Rolf Klostermann.
Überblick über die Platzierungen der einzelnen Orte:
Kategorie 1, Orte bis 500 Einwohner: Menden-Lürbke (1600 Euro), Iserlohn-Hemberg (Siedlergemeinschaft / 1100 Euro);
Kategorie 2, Orte unter 1.000 Einwohner: Balve-Mellen (2200 Euro), Hemer-Frönsberg (1100 Euro);
Kategorie 3, Orte über 1000 Einwohner: Meinerzhagen-Valbert (1600 Euro),
Menden-Hüingsen (1100 Euro).
Sonderpreise für Mellen, Hüingsen und die Lürbke
Überblick über die Sonderpreise:
Der Heimatbund Märkischer Kreis e.V. vergibt seinen Sonderpreis in Höhe von 500 Euro an Meinerzhagen-Valbert für den Gesundbrunnen.
Der Sonderpreis des Kreisheimatpflegers Nord, Rolf Klostermann, in Höhe von 500 Euro geht an Balve-Mellen für die Heimattafeln.
Der Westfälisch-Lippische Landfrauenverband e.V., Kreisverband Märkischer Kreis / Ennepe-Ruhr-Hagen, vergibt jeweils 100 Euro an Meinerzhagen-Valbert für die Kinderfeuerwehr und an Hemer-Frönsberg für die Ispeier Kinderstunde.
Das Naturschutzzentrum Märkischer Kreis hat einen Sachpreis (drei Obstbäume) an Menden-Hüingsen für ihre Streuobstwiesen vergeben.
Die Stadtwerke Menden vergeben jeweils 150 Euro an Menden-Lürbke für die Jugendgruppe des Schützenvereins sowie an Menden-Hüingsen für das Inklusions-Fußballturnier.
Der Sonderpreis der Klimaschutzbeauftragten des Märkischen Kreises, Petra Schaller, geht mit je 250 Euro an Iserlohn-Hemberg für die Photovoltaikanlagen und an Hemer-Frönsberg für die Direktvermarktung und Netzwerkarbeit.
Dass sich Mellen in dem Teilnehmerfeld hoffentlich durchsetzt, hatte auch Bürgermeister Hubertus Mühling (CDU) beim Rundgang durchblicken lassen. „Das Dorf hat beeindruckt - nicht nur optisch“, so sein Fazit am Montagnachmittag. Damit spielte Mühling allen voran auf das Engagement im Ort an. „Entscheidend ist, dass das Dorf lebt.“