WP vom 11.11.2024 von Peter Benedickt, Foto Peter Benedickt
Wer sich auf dem Weg nach Mellen aus Richtung Balve machte, staunte schon kurz vor dem Ortsteil, denn über die Wege durch die Felder zogen zahlreiche Wanderer mit dem Ziel Martinsmarkt. Wenn die Besucher schon in solch großer Zahl per pedes unterwegs waren, sollte es tatsächlich in den Straßen eng werden.
Tatsächlich bestätigte Franzi Rüth freudestrahlend: „Wir sind absolut zufrieden, solch eine Anzahl Gäste hatten wir lange nicht mehr, das kann jetzt bereits um 14 Uhr gesagt werden.“ Sie zeigte Richtung Straße, auf der ein stetes Kommen und Gehen herrschte, so viele Menschen wie den Parkplätzen zustrebten, so viele kamen auch wieder in den Ort.
Die Ehrenamtliche war „Novizin“, beteiligte sich erstmals an der Organisation dieses Events, das sich im Laufe der Jahre einen hervorragenden Ruf weit über die Grenzen hinaus erarbeitet hat. „Ich weiß, dass Leute aus dem Münsterland und dem Rheinland gekommen sind, sogar ein Paar von der Insel Rügen ist hier, aber das ist dann doch eine Ausnahme“, muss sie schmunzeln. Sie hatte immer viele Ideen für die Gestaltung des Martinsmarktes, da meinte ihre Mutter, dass sie doch ihre Energie direkt mit einbringen könnte, gesagt, getan.
Cheforganisator Elmar Kleine-Linsmann ist es recht: „Wir freuen uns über jeden, der uns unterstützt, heute sind wir mit sieben Leuten im Einsatz. Wer dann noch so agil ist wie Franzi und einige Innovationen mitbringt, der ist natürlich doppelt willkommen.“ Er selbst ist bereits rund zehnmal aktiv gewesen, läuft mit dem Bauchladen durch die Menschenmenge, verkauft Lose: „Irgendwie müssen wir natürlich den Tag finanzieren. Die Standgebühr allein reicht nicht, zu hoch darf sie auch nicht sein, die Anbieter sollen schließlich etwas verdienen.“ Der Losverkauf lief, es gab 44 tolle Preise, alle gespendet: „Wer freut sich nicht über einen viertägigen Urlaub in Wyck auf Föhr inklusive Urlaubsgeld oder eine Planwagenfahrt für 25 Personen plus Getränkegutschein?“ Beim Sammeln der Gewinne bei den Sponsoren wurde aber auch richtig Gas gegeben, bestätigt er gut gelaunt.
Wichtig ist den Veranstaltern, dass die örtlichen Vereine und Organisationen mit einbezogen werden und für die Verpflegung, ob nun in flüssiger oder fester Form, zuständig sind. So waren beispielsweise die Kita St. Blasius und die Kiga Beckum präsent, die Freiwillige Feuerwehr natürlich ebenfalls sowie der Schützenverein St. Hubertus. „Alle haben sich abgesprochen, damit nicht nur beispielsweise Waffeln angeboten werden“, erklärt Franzi Rüth. Tatsächlich hat die Verständigung funktioniert, jeder Gourmet kam auf seine Kosten: „Da wartete Holzofenbrot, es gab Kuchen, die allgegenwärtigen Pommes, die Bratwurst, natürlich die Waffeln, die feinere Variante Crêpes, gebratene Champignons, Kartöffelchen, Erbsensuppe, Reibeplätzchen, Fleisch in Form von Nackensteaks.“ Kaum geringer war die Auswahl bei den Getränken, da durfte auch der Glühwein nicht fehlen.
Doch nicht nur beim Auffüllen der Energiespeicher wurde die Vielfalt großgeschrieben, auch bei den Ständen wurde darauf geachtet. Franzi Rüth: „Es ist uns wichtig, dass die Auswahl abwechslungsreich ist.“ Deko aus massiven Holz lockte hier, filigrane Engelchen für den Weihnachtsbaum da, handgefertigte Vogelhäuschen oder Sinnsprüche („Lieber Gott, ich brauche Geduld, aber sofort“), Schmuck, Adventskränze und -gestecke, Figuren aus Kunststoff, Beton oder Naturmaterialien, Handarbeit, wer für Weihnachten vorsorgen wollte, wurde fündig. Die Bewohner hatten Gartenhäuser und Garagen geöffnet, brachten sich ebenfalls mit ein, eigentlich ist aber jeder Haushalt im Ort mit eingespannt. „Natürlich kommen nicht alle Anbieter aus Balve, so reisen Händler etwa aus Welver oder sogar aus Köln an, auch eine Künstlerin aus Hachen stellt ihre Werke aus.“
Für die musikalische Unterhaltung zeigte sich das Trommlerkorps Eisborn zuständig, in der Lichterkirche St. Barbara trat der Chor Barditus auf, die Sängerinnen und Sänger der Kita und der Grundschule Beckum erfreuten die Besucher. St. Martin persönlich kam um 16 Uhr und verteilte Brezeln.
„Wir sind stolz darauf, dass diese tolle Veranstaltung ihre Heimat bei uns in Mellen hat“, freuten sich Franzi Rüth und Elmar Kleine-Linsmann. „Und alles ohne Eintritt, ohne Parkplatzgebühr. Auch die Attraktionen für die Kinder, Schminken, Hüpfburg, sind kostenlos.“ Richard Menger aus Hemer war begeistert: „Ich komme schon seit Jahren hierhin, weil es viel zu sehen und zu genießen gibt, keine Frage, für mich ist es der beste Martinsmarkt in der Region.“