Mellen - ein Dorf im Sauerland

Preview: 200 Balver sehen Vorabpremiere von „Tod im Vereinsheim“

SV vom 12.09.2024 von: Julius Kolossa

Die Vorab-Premiere der Mellen-Dokumentation „Tod im Vereinsheim“ von Solveig Flörke genossen 200 Zuschauer in der Schützenhalle.

Mellen – Das erste Public Viewing in der Mellener Schützenhalle war ein voller Erfolg. Die Dokumentation „Tod im Vereinsheim“ wurde vor der offiziellen Ausstrahlung im WDR-Fernsehen vorab exklusiv gezeigt. „Man kann die Leute mitnehmen“, sagte dazu die Initiatorin Solveig Flörke, zu unserer Zeitung.

Aufv dem Foto einige der Protagonisten: (von links) Omar Hajibakkar, Kikki Knoop, Matthias Köster, Björn Freiburg, Mechthild Blöink und Initiatorin Solveig Flörke. Foto: Kolossa, Julius


Die Mellener Journalistin hat diese Story geschrieben und mit einem Kamera- und Ton-Team in Szene gesetzt. Sieben Monate an Arbeit wurden investiert in die Recherche, die mit einem Brief von Björn Freiburg im November begann. Solveig Flörke erinnert sich: „Es ging um die Zukunft von Rot-Weiß Mellen, der sich auflösen müsste, wenn er keine Vorstandsmitglieder finden würde.“ Sie fragte sich: „Ist das ein Problem, das nur diesen Sportverein betrifft, und was für Dimensionen stecken dahinter?“ Sie machte sich in ihrem Heimatdorf auf die Spur auch im MGV, bei Melodie Mellen, den Dorfkümmerern, der Energiegenossenschaft und bei der Feuerwehr, aber auch bei den Wasserfreunden Balve, der SG Balve-Garbeck sowie dem Cannabisclub Castrop-Rauxel und der Feuerwehr Sylt.

Manche Vereine standen kurz vor dem Aussterben, andere blühten förmlich auf. So der Cannabisclub, dessen Bestehen gesichert ist, während der benachbarte Schwimmverein seinen Betrieb einstellen musste. Und in Mellen sorgte Björn Freiburg für sein beherztes Engagement für ein Happy End. „Sein“ Sportverein hatte am Ende einen Vorstand, dessen Ämter alle besetzt wurden. Dass er den größten Part in dieser Dokumentation hatte, das überraschte ihn selbst. „All dies war aus der Not geboren, und hatte sich erfolgreich entwickelt“, erzählte er.
Über den Erfolg dieser Premiere freute sich Solveig Flörke, die viele Glückwünsche entgegennahm. „Toller Film“ und „sehr aufschlussreich“ gaben die Besucher ihr mit auf den Weg. „Es war spannend, und an manchen Stellen wurden die Leute auch sehr still“, sagte Matthias Köster, der als einer der Dorfkümmerer auftrat.

Die anderen Protagonisten waren neben Björn Freiburg, Kikki Knoop, Wasserfreunde, Mechthild Blöink, MelodieMellen, und Omar Hjibakkar. Der 16-Jährige, der vor einem Jahr und zehn Monaten aus Syrien geflohen war, nutzte die Gelegenheit für persönliche Worte: „Es ist mir eine große Ehre, an diesem Ereignis teilzunehmen.“ Denn in der SG habe man ihm geholfen, ein besserer Spieler zu werden, aber auch die deutsche Sprache zu lernen und sich einzuleben. „Eure Unterstützung hat mich stärker gemacht und mir das Vertrauen gegeben, dass ich in diesem Land erfolgreich sein kann.“

Es waren auch diese Momente, die diese Veranstaltung in der Schützenhalle für die 200 Zuschauer besonders machte. Solveig Flörke: „Mit der Beteiligung bin ich sehr zufrieden, und vor allem freue ich mich über die viele positive Resonanz.“

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